Duisburg-Werthausen
Kleinkastell auf dem rechten Rheinufer
Das Kleinkastell im heutigen Ortsteil Hochemmerich-Werthausen war unmittelbar am Flusslauf errichtet. Es ist eines von wenigen ursprünglich am rechten Rheinufer gelegenen Kastellen, die bislang am Niedergermanischen Limes bekannt sind. Die Lage an der Engstelle eines Rheinbogens war strategisch bedeutsam: Sie erlaubte zum einen die Überwachung des nördlich vorbeiziehenden Rheinabschnitts. Zum anderen war es von hier aus möglich, im Süden einen ca. 1 km breiten Teil der Flusslandschaft zu beobachten, wo der Rhein bei Niedrigwasser vermutlich leicht zu queren war. Ebenso dürfte die Nähe zur Mündung der Ruhr, als Verkehrsweg von und nach Germanien, eine Rolle bei der Platzwahl gespielt haben. Die Lage des Kleinkastells zeigt, dass der Fluss keine starre Grenze darstellte und auch das rechte Ufer zumindest teilweise unter römischer Kontrolle stand.
Das bei Ausgrabungen 1892 und 1924 aufgedeckte Kastell besitzt eine Fläche von ca. 0,17 ha. Seine Wehrmauern mit innenliegenden Ecktürmen und zwei Toren bildeten ein Rechteck von etwa 38 m 3 44 m Seitenlänge mit gerundeten Ecken. Im Inneren wurden eine Zisterne sowie zwei Kasernenbauten für ein bis zwei Zenturien (80-160 Mann) dokumentiert. Als Nachfolger des gegen Ende des 1. Jhs. n. Chr. aufgegebenen benachbarten Kastells Asciburgium bei Moers-Asberg bestand das Werthausener Kastell vom Ende des 1. bis zur Mitte des 3. Jhs. n. Chr.